Der Liegeplatz unseres Schiffes ist fußläufig ca. 40 Minuten vom Stadtzentrum entfernt, und der Weg zum Zentrum ist nicht besonders attraktiv. Kurz vor der Innenstadt können wir direkt an der Leie zwischen dem Fluss und den Häuserrückfassaden entlanggehen, was schon einen netten Vorgeschmack auf das gibt, was noch kommen wird. Dass allerdings das Gent-River-Hotel ein 4-Sterne-Hotel sein soll, ist schwerlich zu erkennen… Wir kommen an einem Recycling-Geschäft vorbei, das aus AMC-Töpfen eine Sitzbank schuf, aus Besteck einen Reiher und aus Blechblasinstrumenten eine bezaubernde Leuchte u.a.
Gent ist eine historische Universitätsstadt in der belgischen Provinz Ostflandern. Sie liegt an der Kreuzung der Flüsse Leie und Schelde und ist mit ca. 270.000 Eeinwohnern nach Antwerpen und Brüssel die drittgrößte Stadt Belgiens.
Historisches Zentrum: Die Altstadt von Gent ist sehr gut erhalten und wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Bekannte Sehenswürdigkeiten sind der Graslei-Hafen, der Belfried und die Sankt-Bavo-Kathedrale. Das sind auch unsere Hauptziele.
Die Fassaden an der Graslei in Gent sind ein beeindruckendes Beispiel für die mittelalterliche Architektur der Stadt und erzählen die Geschichte einer einst florierenden Handelsstadt. Diese historischen Gebäude, die entlang des linken Ufers der Leie liegen, wurden während der Blütezeit der Genter Wirtschaft im Mittelalter errichtet und dienten ursprünglich als Lagerhäuser, Gilden- und Zunfthäuser sowie Handelszentren. Zu den bekanntesten Gebäuden zählen das Getreidemesserhaus, das Zunfthaus der „Freien Schiffer“ und das Stapelhaus „Spijker“, jedes mit seiner eigenen einzigartigen Geschichte. Die Fassaden sind ein Spiegelbild unterschiedlicher Stilepochen, von Gotik und Renaissance bis hin zum Barock, und zeichnen sich durch fein ziselierten Schmuck und Treppengiebel aus. Besonders sehenswert ist das etwa 800 Jahre alte Kornstapelhaus, dessen Fassade leicht nach vorn neigt, was die Entladung von Getreidesäcken mit Kränen erleichterte. Heute sind die Graslei und Korenlei ein lebendiges Zentrum für Einheimische, Touristen, Studenten und Künstler, an dem man die malerischen Fassaden bei einem Spaziergang oder einem Drink genießen kann.
Zuvor sehen wir jedoch die Burg Gravensteen (deutsch „Grafenstein“). Sie ist die Burg der Grafen von Flandern und eine der größten Wasserburgen Europas und geht auf erste Befestigungen im 9. Jahrhundert zurück.
Zurück am Graslei-Hafen…
Wir werfen einen Blick in das Einkaufszentrum „De Post“ und eine Kunstsäule, genannt „Broche“ von Ayse Erkmen, einer deutsch-türkischen Künstlerin. Es handelt sich um eine 21m hohe Stahlsäule, die mit glitzernden, broscheähnlichen Elementen verziert ist, die an die Fensterprofile historischer Treppengiebel erinnern.
Wir gehen durch die Straße „Klein Turkije“ … Dann erhebt sich der Belfried vor uns… Als Belfried wird ein hoher, schlanker Glockenturm bezeichnet, der besonders für flämische Städte typisch ist.
Wir durchlaufen die Stadthalle „Stadshal„…
…um dann zum Höhepunkt, der Sint Bavo Kathedrale zu gelangen.
Zur blauen Weltkugel:
- Bestandteil des Hochaltars: Das Kunstwerk ist Teil des Hochaltars, der um 1700 entstand.
- Darstellung: Es zeigt eine blaue Erdkugel mit goldenen Sternen, die von Engeln getragen wird. Eine Schlange windet sich um die Kugel, und ein Kreuz ragt aus der Spitze.
- Bedeutung: Die Darstellung symbolisiert die Welt, die von Engeln gestützt wird, während die Schlange und das Kreuz auf theologische Konzepte von Sünde und Erlösung hinweisen.
Pater Damian: 1840 in Belgien geboren, vom Vater nach der Volksschule auf eine Handelsschule geschickt. Er aber wollte in die Mission. Mit 23 Jahren ließ er sich nach Hawaii entsenden, wo er sich den ausgesetzten und isolierten Leprakranken widmete. Mit 49 starb er dann selbst an Lepra 1889. Am 4. Juni 1995 wurde Pater Damian von Papst Johannes Paul II. selig- und am 11. Oktober 2009 von Benedikt XVI. im Petersdom heiliggesprochen. Pater Damian ist der Schutzpatron der Leprakranken